Die Aufgabe:
Nach dem Skandal um die Hitler-Tagebücher sollten wir mit einer Kampagne den Abwärtstrend der verkauften Auflage vom STERN stoppen.
Die Überlegung:
Eine Wochenzeitschrift ist etwas völlig anderes als ein Markenartikel: Persil bleibt immer Persil.
Die Werbung für Persil bleibt immer Werbung für Persil. Der STERN ist jede Woche ein neues Produkt. Und wie sieht die Werbung aus?
Die Idee:
Weil das Heft jede Woche ein neues, anderes Produkt ist, werben wir für den STERN nicht mit einer Kampagne, sondern jede Woche mit einer neuen. Jede Woche erscheinen unsere Anzeigen zu Themen des aktuellen Hefts in BILD und mehreren Tageszeitungen. Jeden Donnerstag, wenn es den neuen STERN gibt, mit ganzseitige Anzeigen, jede zu einem Thema des neuen STERN. Was diese Anzeigen wollen, ist nichts anderes, als den Impuls zu pflanzen, mal schnell am Kiosk vorbeizugehen und den neuen STERN zu kaufen.
Der Erfolg:
Nach 9 Wochen Werbung wurde der jahrelange Abwärtstrend vom STERN nicht nur gestoppt, sondern sogar erstmals wieder umgekehrt. „Seit Wolf D. Rogosky und Michael Schirner für die bekannteste Zeitschrift der Bundesrepublik ihre Eierköpfe aktivieren, hat der Kioskverkauf wieder angezogen – zuletzt gar um 8%“ (Branchendienst „New Business“).
Über dem schwarzen Feld steht: „Das Bewusstsein des Helmut Kohl:“
Und darunter: „Jetzt wir gegen den Kanzler ermittelt. Blackout oder nicht? Wird Kohl angeklagt? Tritt er zurück? Ein ausführliches Dossier: Wie Industrie-Millionen Kohl den Weg zum Kanzleramt ebneten. 13 Seiten, heute, im neuen Stern.
Diese Anzeige erschien zum Tod von Heinrich Böll. Unter dem Kreuz steht:
„Der Stern nimmt Abschied von Heinrich Böll. Heute.“ Und löste heftige Diskussionen aus: „Der STERN macht das Kreuz zum Markenzeichen“, “ … macht mit den Tod Auflage“ etc.
Unter der Überschrift mit dem Töchterchen steht: „Vielleicht geht’s nach der Schule auf den Strich, wie hunderte von Kindern in Köln, Frankfurt, Hamburg … Lesen Sie den neuen Stern, bevor’s bei Ihnen 13 schlägt.“
Unter den Ausrufen von John McEnroe, Jimmy Conners, Kevin Curren steht:
„Uns’ Boris, das Wunderkind von Wimbledon, heute im Stern.“
Unter der Überschrift mit der Luft steht: „Grüne Sprüche von schwarzen Politikern, schmutzige Praktiken und weiße Westen – 38 Seiten, die Sie rot sehen lassen. Heute, im neuen Stern.“
Unter der Überschrift mit den blauen Roten steht:
„Null Bock bei Lenins schlaffen Enkeln. Heute im neuen Stern.“
CREDITS
Auftraggeber: STERN, Gruner + JahrAgentur: KKG Projektagentur und GGK
Kreativdirektor: Michael Schirner, Wolf D. Rogosky
Texter: Michael Schirner, Wolf D. Rogosky
Artdirector: Michael Schirner, Wolf D. Rogosky
Grafiker: Felix Reidenbach, Sönke Johanneson